Psychotherapieverfahren

Beim tiefenpsychologisch fundierten Psychotherapieverfahren geht es in erster Linie um das unbewusste Erleben und Verhalten des Patienten. Die psychischen Leiden können zum Beispiel durch innere Konflikte oder Traumata ausgelöst sein. Meist haben diese ihren Ursprung in der Vergangenheit, bestehen aber in der Gegenwart weiter. Insofern hat das Wort „tief“ eine doppelte Bedeutung: es bezieht sich sowohl auf die zeitliche Dimension als auch auf die Tiefe der psychischen Prozesse.

Obwohl die Ursachen für die psychischen Leiden oft in der Vergangenheit vermutet werden, stehen diese bei der Behandlung nicht immer im Vordergrund. Vielmehr ist das Ziel der Therapie, mit dem tiefenpsychologischen Ansatz, konkrete aktuelle Problemstellungen zu lösen.

In den therapeutischen Gesprächen sitzen sich Patient und Therapeut meist gegenüber und haben Blickkontakt. Sitzungen finden ein- bis zweimal pro Woche statt.

Bei der Verhaltenstherapie steht, im Gegensatz zum Tiefenpsychologischen Verfahren, weniger die Vergangenheit, sondern vielmehr die Gegenwart des Patienten und damit auch sein gegenwärtiges Erleben und Verhalten im Mittelpunkt der Behandlung.

Meist beruhen aktuelle Leiden auf psychischen und sozialen Merkmalen oder festen Vorstellungen und Reaktionsmustern, die der Patient im Laufe seines Lebens entwickelt hat. Daher kommt es für den Therapeuten darauf an, im Gespräch mit dem Patienten zu erfahren, was genau das Problem ist, wie es entstanden ist und warum es nicht gelöst werden konnte.

Zusammen werden konkrete Therapieziele erarbeitet und der Weg dorthin definiert. Der Verhaltenstherapeut will den Patienten ermutigen, im Alltag hilfreiche Gedanken zu entwickeln und neue Verhaltensweisen auszuprobieren. Diese Therapieform ist daher besonders für Patienten geeignet, die gerne an konkreten Aufgaben arbeiten.

Bei einer Verhaltenstherapie sitzen sich Patient und Therapeut gegenüber. Sitzungen finden meist einmal pro Woche statt.



Systemische Therapie ist an Beziehungsprozessen der Personen interessiert, die an der Entstehung und Aufrechterhaltung eines Problems beteiligt sind. Diese sind für Veränderungs- und Lösungsprozesse von Bedeutung. Dazu gehören Familienmitglieder, andere Personen oder Institutionen. Die beteiligten Personen müssen bei einer Systemischen Therapie jedoch nicht anwesend sein. Die Systemische Therapie arbeitet mit Familien und auch mit Einzelpersonen, Paaren und Organisationen. Im Gegensatz zu vielen anderen Therapien können die Sitzungen in unregelmäßigen und oft größeren Abständen stattfinden. Dies richtet sich nach dem Bedarf des Patienten.

Sitzungen finden ein- bis zweimal pro Woche statt oder werden individuell, je nach Bedarf, vereinbart.

Wer mit traumatischen Erlebnissen konfrontiert wurde, kann diese wegen der massiven Eindrücke oft nur schlecht verarbeiten. Hier kann eine Traumatherapie und das EMDR (Eye Movement Desensitiziation and Reprocessing) helfen.

Das Ziel von Traumatherapie und EMDR ist es, traumatische Erinnerungen zu verarbeiten und passende Bewältigungsmechanismen zu entwickeln. Diese Methode vermindert krankheitstypische Phasen, in denen der Betroffene aufgrund seiner belastenden Erlebnisse aus dem Hier und Jetzt wegdriftet (Dissoziation). Subjektive Stressempfindungen sollen langfristig verringert und alternative Denkstrukturen gestärkt werden.

Traumatherapie und EMDR sind für die Behandlung von Traumafolgestörungen zugelassen und haben eine hohe Wirksamkeit. EMDR wird jedoch auch bei anderen Störungen wie Depression und Ängsten erfolgreich eingesetzt.

Sitzungen finden ein- bis zweimal pro Woche statt und werden individuell, je nach Bedarf, vereinbart.