Erfahrungsbericht MBSR-Kurs "Stressmanagement durch Achtsamkeit" Modul 5
von Anne Kühl
In 8 Kurseinheiten werde ich neues Wissen und Übungen zu dem Thema sammeln können und mich voll auf die neuen Eindrücke einlassen. Gerne möchte ich meine Erfahrungen nach jeder Einheit hier mit euch teilen und hoffe auch euch mit dem Inhalt inspirieren zu können. Hier mein Erfahrungsbericht zum MBSR-Kurs:
„Die Menschen werden nicht durch die Ereignisse selbst, sondern durch ihre Sicht der Ereignisse beunruhigt.“ (Epiktet)
Dieses Zitat beschreibt sehr gut, den Fokus unserer fünften Kurseinheit. In manchen Situationen beeinflussen wir diese durch unsere Gedanken und Bewertungen und somit kann es sich sogar stressverschärfend auswirken. Vielleicht kennt ihr auch Situationen, in denen bspw. ein wichtiges Gespräch bevorsteht und ihr euch schon im Vorhinein den Ablauf in den verschiedensten Szenarien ausmalt und im Endeffekt sich ein ganz anderes Ergebnis ergibt. Und/oder ihr euch auch im Nachhinein nochmal immer wieder die Situation ins Gedächtnis ruft und überlegt, was hätte ich anders machen können.
Dieses ununterbrochene Denken nehmen wir die meiste Zeit über nicht einmal bewusst wahr. Doch kreieren wir aus Ihnen ständig neue Modelle der Wirklichkeit in Form von Ideen und Meinungen über uns selbst, andere und die Welt. Ebenso entstehen so Stress und belastende Gefühle zu einem erheblichen Teil im Kopf. Wie wir unsere eigenen Fähigkeiten einschätzen, Situationen bewältigen zu können, hat großen Einfluss darauf, ob es zu einer Stressreaktion kommt.
Achtsamkeit kann uns hierbei helfen, uns immer wieder den gegenwärtigen Moment bewusst zu machen, zu akzeptieren und ohne Bewertung zu betrachten. Es kann ein Moment des Innehaltens und Durchatmens sein bevor wir in einer stressigen Situation reagieren, ein Bewusstwerden der eigenen Gedanken und Gefühle im Körper. Wir können uns Hinterfragen, ob das was wir denken wirklich gerade stimmt und ob dieser Gedanke dabei hilft das Vorhaben zu verwirklichen. Wir können uns an ähnliche Situationen erinnern und wir wie diese bewältigt haben, uns überlegen, was uns Mut und Sicherheit gibt.
Bei den Achtsamkeitsübungen geht es darum, zu lernen die Gedanken als Gedanken zu sehen, die kommen und gehen können und diese nicht einfach nur als „die Wahrheit“ hinzunehmen.
In unserem Kurs haben wir verschiedene Metaphern kennengelernt, die uns im Umgang mit auftauchenden Gedanken helfen können. Beispielsweise die Gedanken wie Wellen im Meer zu betrachten, die in unterschiedlicher Höhe und Intensität kommen und wieder gehen können und wir aber ebenso auch die Möglichkeit haben einfach mal tiefer ins Meer abzutauchen und zu bemerken, dass dort plötzlich Stille herrscht und diese zu erleben. In der abschließenden 45-minütigen Sitzmeditation haben wir direkt versucht diese Übung mit einfließen lassen und auch unsere Wahrnehmung bewusst auf verschiedene Bereiche, wie Atmung, Geräusche oder Gedanken zu fokussieren. Für mich hat sich nochmal deutlich gezeigt, wie sehr meine immer wiederkehrenden Gedanken mich eigentlich in meinem Alltag beeinflussen, vielleicht auch manche Situationen erschweren. Ich möchte für mich versuchen mithilfe der Achtsamkeitsübungen meine Gedankenschleifen bewusster wahrzunehmen, achtsamer zu reagieren und so die Bewertungsmuster zu unterbrechen.