Erfahrungsbericht MBSR-Kurs "Stressmanagement durch Achtsamkeit" Modul 4
von Anne Kühl
In 8 Kurseinheiten werde ich neues Wissen und Übungen zu dem Thema sammeln können und mich voll auf die neuen Eindrücke einlassen. Gerne möchte ich meine Erfahrungen nach jeder Einheit hier mit euch teilen und hoffe auch euch mit dem Inhalt inspirieren zu können. Hier mein Erfahrungsbericht zum MBSR-Kurs:
Modul 4
Ähnlich wie beim Wetter in den letzten Tagen und Wochen waren auch meine Stimmungen, Gefühle und Motivationen sehr wechselhaft. Die sonnenreichen Wochenenden und Osterfeiertage konnte ich entspannt genießen und habe auch die nötige Ruhe und Zeit für die Yoga-Übungen gefunden. Die Aufmerksamkeit durch diese achtsamen Bewegungen auf den gegenwärtigen Moment zu lenken, gefällt und gelingt mir auch am besten. Mein Körper fühlt sich anschließend entspannt und gleichzeitig aktiviert an. Ich kann danach mit neuer Energie und Motivation in die weiteren Ereignisse starten. An den eher turbulenten und stressreichen Tagen unter der Woche fehlte mir hierfür und auch für den eher zeitintensiven Body Scan einfach die Zeit. An einigen Tagen habe ich dann versucht die Sitzmeditation in der S-Bahn weiter beibehalten und mein Stresserleben im Alltag dadurch zu reduzieren. Für den Augenblick konnte ich damit die ständig kreisenden Gedanken beiseiteschieben, meinen Kopf etwas freier werden lassen und mit mehr Gelassenheit in den Rest des Tages starten.
Wie auch in den vorherigen Blog-Beiträgen angesprochen, habe ich für mich herausfinden können, dass die Förderung der Achtsamkeit in Kombination mit der Bewegung für mich bisher die wirksamste Methode darstellt, die ich auch gerne weiterhin beibehalten möchte. Die Wirkweise und Vorliebe für die einzelnen Übungen ist hierbei jedoch sehr individuell und kann nur durch eigene praktische Erfahrungen herausgefunden werden.
Die vierte Kurseinheit stand unter dem Thema: „Stress- und wie ich ihm mit Achtsamkeit begegne“. Mit dem Ausdruck „gestresst sein“ kann jeder sofort etwas anfangen und hat seine eigenen Vorstellungen und Erfahrungen dazu. In der heutigen modernen Welt sind wir unzählige Male am Tag einer Vielzahl von Reizen ausgesetzte, die zu Stress führen können und diesen Begriff somit sehr komplex und individuell im Erleben machen. Im Seminar haben wir uns mit dem Stressbegriff umfangreich auseinandergesetzt und sowohl die stressauslösenden Faktoren (Stressoren) als auch die Stressreaktionen näher betrachtet. Beide Aspekten (Stressor und Stressreaktion) stehen in einer wechselseitigen Beziehung zueinander, eine Verbindung zwischen einer sich ständig verändernden Situation und einer denken, fühlenden und handelnden Person. In der Gruppe haben wir unsere persönlichen Erlebnisse an körperlichen Symptomen (wie z.B. Herzrasen, Schwitzen, Übelkeit und Schmerzempfinden) ebenso wie die Gedanken und Gefühle, die wir in stressigen Situationen empfinden, gesammelt. Für mich war es ganz spannend zu sehen, dass trotz der Individualität des Stresserlebens und der Stresssituationen dennoch viele Gemeinsamkeiten auftreten und man sich selbst in den berichteten Erfahrungen der anderen Kursteilnehmer wiedererkennt. Ebenso beeinflusst die Wahrnehmung und Bewertung der Stresssituationen maßgeblich die Art und das Ausmaß der Reaktionen. Achtsamkeit stellt hierbei ein wirksames Mittel dar, um die automatisch ablaufenden Reiz-Reaktionsmuster zu unterbrechen und mit der Zeit durch bewusstes Wahrnehmen und Handeln zu ersetzen. In den nächsten Kurseinheiten liegt der Fokus weiter auf den Umgang mit Stress und den stressverschärfenden Gedanken. Ich bin schon sehr gespannt und freue mich darauf mich der Thematik weiter auseinanderzusetzen, zu schauen welche gewohnheitsmäßigen Faktoren bei mir auftreten und natürlich wie ich denen entgegenwirken kann.