Erfahrungsbericht MBSR-Kurs "Stressmanagement durch Achtsamkeit" Modul 3
von Anne Kühl
In 8 Kurseinheiten werde ich neues Wissen und Übungen zu dem Thema sammeln können und mich voll auf die neuen Eindrücke einlassen. Gerne möchte ich meine Erfahrungen nach jeder Einheit hier mit euch teilen und hoffe auch euch mit dem Inhalt inspirieren zu können. Hier mein Erfahrungsbericht zum MBSR-Kurs:
Modul 3
Jeden Abend sitze ich mit vielen Menschen in der S-Bahn. Vermutlich haben wir alle ereignisreiche Tage hinter uns, sind mehr oder weniger gestresst und haben alle nur noch ein Ziel: Endlich zuhause ankommen. Der perfekte Moment für mich, um die Zeit zu nutzen und im wahrsten Sinne mal durchzuatmen. Anstatt wie sonst Musik zu hören und zu lesen, habe ich die Audiodatei zur Sitzmeditation abgespielt, die Augen geschlossen und meine Aufmerksamkeit bewusst auf meine Atmung gelenkt. Kurz habe ich geschaut und gespürt, „wie geht’s mir gerade, was ist los und was ist eigentlich jetzt in diesem Moment wirklich wichtig!?“, ohne diese Gedanken weiter zu vertiefen oder zu hinterfragen. Die Konzentration lag ganz auf der Atmung und die Bewegung, die dadurch in meinem Körper entsteht. Auftauchende Gedanken oder Geräusche habe ich für den Augenblick wahrgenommen und sie mit der nächsten Ausatmung wieder „weggepustet“. Eine wirklich schöne Erfahrung mit großer Wirkung. Mir hilft es unwahrscheinlich um runterzukommen, eine gewisse Ruhe zu finden und sich wieder auf das Wesentliche zu besinnen. Das vorher dagewesene Gedankenchaos hat sich etwas sortiert, einige sind ganz verschwunden, andere weniger präsent und der Fokus wieder etwas klarer. Meistens verlasse ich im Anschluss die S-Bahn mit einem Lächeln und freue mich auf den weiteren Abend.
In unserer dritten Seminareinheit rückte die achtsame Bewegung noch mehr in den Vordergrund und wir haben Yoga-Übungen erlernt. In ca. 30-45 Minuten sind wir verschiedene Positionen durchgangen, von Übungen im Liegen, kniend oder im Stehen. Die Bewegungen waren fließend und immer in Kombination mit der Atmung. Am Ende fühlte sich mein Körper komplett mobilisiert an und ich spürte viele Stellen am Körper, die man durch die Bewegungen im Alltag eher nicht wahrnimmt. Ich bin bei einigen Übungen auch durchaus an meine Grenzen der Beweglichkeit oder des Gleichgewichts gekommen und konnte die Dehnung an einigen Körperstellen ziemlich spüren. Und ein bisschen Muskelkater am heutigen Tag blieb da nicht aus ? Aber durch die Konzentration auf die einzelnen Übungen, dem Zusammenspiel von Bewegung und Atmung, ist es mir leicht gefallen meine Aufmerksamkeit nur auf mich zu richten. Eigentlich hatte ich auch kaum die Möglichkeit an Anderes zu denken und habe eher im Gegenteil alles um mich herum vergessen können. Dieser freie Kopf blieb mir dieses Mal sogar auch noch einige Zeit danach erhalten. Demzufolge steht für mich seit gestern fest, dass ich versuchen werde die Yoga-Übungen selbstständig weiterzumachen und mir dann auch baldmöglich einen Yoga-Kurs suchen werde, um das weiter angeleitet beizubehalten. Ich habe richtig Lust bekommen, das regelmäßig fortzuführen, viele neue Übungen zu erlernen und meinen Körper nochmal an andere Grenzen zu bringen und auf ganz andere Weise zu erleben.