Erfahrungsbericht zur Achtsamkeitsübung "Body Scan"
Von Paula Patridge
Mit dem Achtsamkeitskurs war es für mich das erste Mal, dass ich an einer Achtsamkeitsübung teilgenommen habe. Ich habe allerdings schnell festgestellt, dass die Methoden zum Aufbau von Achtsamkeit auch in anderen Entspannungstechniken eingesetzt werden, wie zum Beispiel beim Yoga oder in der Progressiven Muskelrelaxation.
Zu Beginn haben sich die Kursteilnehmer auf einer weichen Unterlage auf den Boden gelegt, den Kopf bequem auf einer zusammengefalteten Decke aufgestützt. In entspannter Rückenlage konnte man sich, wenn gewünscht, auch noch zudecken, um das Wohlbefinden zu maximieren. Das Angebot habe ich gerne wahrgenommen.
Dann ging es los mit einer Einführung, in der uns die Kursleiterin die Entstehungsgeschichte von Achtsamkeitstraining und dessen Bedeutung Für Körper und Seele nähergebracht hat. Dabei haben wir u.a. gelernt, wie wichtig es ist, auch mal die Gegenwart und den Moment wertzuschätzen und sich nicht von Gedanken über die Zukunft oder Vergangenheit ablenken zu lassen. Mit dieser Einleitung waren wir nun wunderbar auf die eigentliche Übung eingestellt und ich hatte das Gefühl, im Zuge dessen auch schon ein wenig meine Alltagssorgen ausgeblendet zu haben
Zunächst sollten wir uns entspannen, die Augen schließen und einfach nur der ruhigen Stimme der Kursleiterin lauschen. Jene gab uns dann Anweisungen, unsere Aufmerksamkeit schrittweise durch den gesamten Körper laufen zu lassen, angefangen bei den Zehen bis hin zum Kopf. Durch diese Anleitungen konnte ich mich sehr intensiv auf die jeweiligen Körperteile konzentrieren, ohne zu eilig „weiterzuwandern“. Als wir mit diesem Teil der Übung fertig waren, begann die Kursleiterin, mit einer Klangschale helle, eindringliche, aber äußerst angenehme Töne zu erzeugen. Ab dieser Stelle habe ich die Übung nur noch sehr schwach in Erinnerung. Ohne völlig einzuschlafen, habe ich mich in einen Zustand der Trance begeben. Die uns umgebenden Klänge schienen meinen Kopf auszufüllen und nahmen vor meinem inneren Auge Farben und rundliche Gestalten an. Meinen Körper schien ich gar nicht mehr wahrzunehmen. Aber vor allem meine üblichen Gedanken und Sorgen waren wie weggeblasen. Auch mein Gefühl für Zeit habe ich währenddessen wohl verloren, denn auf einmal war die Übung beendet und ich öffnete meine Augen.
Langsam setzten wir uns wieder aufrecht hin und nahmen die Situation mit einer neuen Klarsicht wahr. Als wir uns im Rahmen des Kurses über unsere Erfahrungen austauschten, stellte sich heraus, dass ich nicht als einzige visuelle Illusionen während der Übung wahrgenommen hatte. Auch wenn das eigentliche Training nun vorbei war, hielt dessen Wirkung noch eine Weile an und ich konnte mich wieder voll entspannt zurück in den Alltag begeben.
Im Nachhinein glaube ich, dass es durchaus eine sinnvolle Idee ist, zumindest einmal wöchentlich an einer solchen Achtsamkeitsübung teilzunehmen. Die Wirkung ist definitiv spürbar, sowohl während als auch nach dem Training. Im Laufe der Woche habe ich sogar einen Selbstversuch unternommen: als ich einmal abends nicht einschlafen konnte, habe ich versucht, mir die „Reise durch den Körper“ selbst anzuleiten und habe mich Stück für Stück auf ein Körperteil nach dem anderen konzentriert. Tatsächlich konnte ich meine Gedanken in den Hintergrund schieben und langsam und unbesorgt einschlafen…